Autor: Michael Vogel

“WARUM NICHT IN BERLIN?”

Auf unserer Entrepreneurship-Tagung am 7. Mai hatte ich eine längere Unterhaltung mit einem jungen Mann, der aus Berlin angereist war, um sich über unseren neuen Studiengang Gründung, Innovation, Führung (GIF) zu informieren. Ihn bewegten drei Fragen: Warum ausgerechnet Bremerhaven? Berlin sei doch viel cooler und Bremerhaven nur ein hoffnungs- und bedeutungsloses Kaff im Nirgendwo. Kann der Studiengang nicht zumindest nach Bremen umziehen, damit er in Berlin wohnen bleiben und gelegentlich pendeln könne? Garantieren wir ihm, dass in dem Studiengang nur Spitzenleute und totale Mega-Macher sein werden, die richtig was auf die Beine stellen? Diese Formulierungen sind zwar keine wörtlichen Wiedergaben, aber sie ähneln denen des jungen Mannes und sind keine Übertreibungen. Wenn ich den Ego-Faktor und die “Berlin = Nabel der Gründerwelt”-Perspektive mal rausrechne, bleiben drei Fragen übrig, die durchaus ihre Berechtigung haben und die sich wahrscheinlich auch einige von euch stellen. 1. Warum ausgerechnet Bremerhaven? Aus Zufall und Absicht. Zufällig stieß ich 2014 in Bilbao auf einen sogenannten “Team Academy”-Studiengang, war gleich begeistert und nahm mir vor, so etwas auch in Deutschland zu starten. …

UNSERE ENTREPRENEURSHIP-TAGUNG: NACHLESE

Um unseren neuen Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) der Öffentlichkeit vorzustellen, hatte die Hochschule Bremerhaven für den 7. Mai zur Tagung “Entrepreneurship fördern durch Bildung” ins Haus der Wissenschaft in Bremen eingeladen. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft und Gründungsförderung, Politik und Verwaltung, Verbänden, Bildungseinrichtungen und Medien sowie eine ganze Reihe Studieninteressierter füllten unseren Saal bis auf den letzten Platz. Rektor Peter Ritzenhoff (HS Bremerhaven) moderierte die Tagung. Michael Vogel (HS Bremerhaven) als Initiator und treibende Kraft des Studiengangs, stellte GIF anhand einiger seiner Besonderheiten vor. Jörg Freiling (Uni Bremen) sprach über die Herausforderung des Gründens und der Entrepreneurship Education in Zeiten von VUCA (Volatilität, Unsicherheit, Komplexität, Mehrdeutigkeit). Und Thomas Sattelberger (Mitglied des Bundestages) ging in seiner kraftvollen Keynote auf Bildung und Lernen für die digitale Zukunft ein. Die gezeigten Präsentationen können hier heruntergeladen werden: Michael Vogel: “Entrepreneurship studieren? Der Studiengang Gründung, Innovation, Führung” Jörg Freiling: “Gründen 4.0“ – und die Disruption in der Entrepreneurship Education” Thomas Sattelberger: “Gesellschaft in Transformation – Bildung in und für Transformation” Daran schlossen sich Gespräche in kleineren Kreisen zu …

AUF ZUR CEBIT – MIT UNSEREN FREIKARTEN!

Hurra, wir sind am 12.-15. Juni mit einem kleinen Stand auf der CEBIT (“Europas Business-Festival für Innovation und Digitalisierung”) in Hannover! Der große Messeauftritt Bremens bietet uns netterweise Unterschlupf. Du findest uns am Stand D51 in der Startup-Halle 27. Was, du hast noch keine Eintrittskarte für die CEBIT? Na, dir kann geholfen werden. Denn als Aussteller haben wir Fachbesucher-Freikarten, die für die ganze CEBIT gültig sind. Wenn du also zur CEBIT möchtest, schreibe uns eine kurze Nachricht über unser Kontaktformular. Per Mail schicken wir dir dann einen Code, mit dem du unter https://www.cebit.de/de/registrierung/ticket/ kostenlos deine Eintrittskarte(n) buchen kannst. Nur solange der Vorrat reicht, ist ja klar. Die Tickets werden personalisiert mit deinem Namen. Sie sind also nicht übertragbar. Weil beim Einlass stichprobenhaft geprüft wird, ob die Person zu dem Namen auf dem Ticket passt, ist es wichtig, dass du deinen Personalausweis zur CEBIT mitnimmst. Bitte sei so fair und nutze unser Angebot nur, wenn du auch tatsächlich Interesse an unserem Studiengang GIF hast und unseren Stand auf der Messe besuchen willst.

“IST DAS NICHT RISKANT?”

Diese Frage gehört zu den ersten, wie uns in Gesprächen und Präsentationen gestellt wird, und sie kommt so sicher wie das Amen in der Kirche: Ist es nicht riskant, ziemlich ahnungslose Studienanfänger eigene Unternehmen gründen zu lassen? Unsere Antwort ist ganz klar: nein. Eine Gründung ist erst einmal nur ein juristischer Akt, für den ein paar Formalitäten und etwas Geld erforderlich sind. Und schwupp, das Unternehmen ist gegründet, ganz ohne Risiko. Okay, so wörtlich ist die Frage natürlich nicht gemeint. Bei Unternehmensgründung denken Menschen eher an die gesamte Anfangsphase von Unternehmen, wenn jeder Schritt ein Vorantasten erfordert, weil man alles zum ersten Mal macht und noch gar nicht weiß, was alles schiefgehen kann. Trotzdem ist es sinnvoll, sich bewusst zu machen, dass Gründen nur bedeutet, das Fundament zu legen, nicht das Haus zu bauen. Risiken entstehen, wenn das Unternehmen tätig wird, indem es Verpflichtungen eingeht, Haftung z.B. für seine Produkte übernimmt, Kredite aufnimmt oder Kapital einsetzt. Wie groß diese Risiken sind, lässt sich recht gut abschätzen, planen und steuern. Hier einige Beispiele, wie wir im …

“GIBT ES AUCH PRÜFUNGEN?”

Ja, Prüfungen gibt es. Jedes einzelne Modul des Studiengangs “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) schließt mit einer Prüfung ab. Die Modulübersicht auf der Hochschulwebsite macht deutlich, dass sogar eine ganze Menge Prüfungen zu bestehen sind. Da der Studiengang zu Prüfungszwecken möglichst nur Arbeit nutzt, die ohnehin geleistet wird, statt zusätzliche Arbeit zu machen, und weil der Studiengang möglichst frei sein soll von Prüfungssituationen, denen Unternehmer*innen normalerweise nicht ausgesetzt sind, gibt es aber keine Klausuren bei GIF (evtl. mit Ausnahme der Englischkurse). Stattdessen fertigen die Studierenden für die meisten Module ein Modulportfolio an. Das Modulportfolio ist eine besondere Prüfungsform, die aus einer Zusammenstellung kommentierter Belege von Lernaktivitäten und erreichten Lernzielen besteht. Je nach Modul können die Belege sehr unterschiedlich aussehen, z.B. Feedback auf Kundenbesuche oder auf den Pitch einer Geschäftsidee, gewonnene Kunden und erzielte Umsätze, ein entwickeltes Produkt, ein als Projektleiter*in zu Ende gebrachtes Kundenprojekt, die Verbesserung eines bestimmten Prozesses im Studiengang, verfasste Essays, dokumentierte Selbstbeobachtungen und die Reflexion des eigenen Lernprozesses. Lernziele und die dafür nötigen Maßnahmen werden zu Beginn jedes Semesters individuell mit dem Team …

“WIE STARK MÜSSEN DIE FIRMEN WACHSEN?”

Fragen nach wirtschaftlichen Anforderungen an die studentischen Unternehmen unseres geplanten Studiengangs “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) erreichen uns immer mal wieder. Hier drei Beispiele: Wie stark müssen die studentischen Firmen wachsen? Welchen Umsatz müssen sie schaffen? Müssen sie Gewinn machen oder sind auch Non-Profit-Unternehmen möglich? Aus diesen Fragen ist nicht direkt erkennbar, was hinter “müssen” steckt. Geht es um die Voraussetzungen, damit sich ein Unternehmen am Ende des Studiums sinnvoll weiterbetreiben lässt? Dann lautet die Antwort: Die Unternehmen müssen sehr stark wachsen und viel Umsatz machen. Nur dann lassen sich beispielsweise Gehälter für ein großes Team bezahlen. Unser Studiengang GIF umfasst sowohl Module und Methoden zur Wachstumsbeschleunigung als auch Coaching und Spielraum für diejenigen Studierenden, die sehr wachstumsorientiert arbeiten wollen. Es kann aber auch sein, dass die obigen Fragen (Wie stark müssen die Firmen wachsen? etc.) nicht auf die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Unternehmen anspielen, sondern auf die Leistungsbewertung der Studierenden. Die Fragen lassen sich dann umformulieren in: Hängt meine Note vom Wachstum und vom wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens ab? Ja und nein. Zunächst zum Nein: Der …

“WAS FÜR UNTERNEHMEN WERDEN GEGRÜNDET?”

Die studentischen Unternehmen, die im Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” entstehen, sind Genossenschaften. Waaas? Keine Aktiengesellschaften? Keine GmbHs? Was ist überhaupt eine Genossenschaft? Dazu schreibt Gablers Wirtschaftslexikon: “Die Genossenschaft ist eine Gesellschaft von nicht geschlossener Mitgliederzahl mit dem Zweck, den Erwerb oder die Wirtschaft ihrer Mitglieder oder deren soziale oder kulturelle Belange mittels gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes zu fördern […]. Der Charakter der Genossenschaft kommt zum Ausdruck […] in der Gleichberechtigung der Mitglieder untereinander ohne Rücksicht auf die Höhe ihrer Kapitalbeteiligung an der Genossenschaft sowie in der Selbstverwaltung durch die Genossenschaftsorgane”. Die Genossenschaft entspricht der Idee des Lernens und Wirtschaftens im Team sehr viel besser als andere Unternehmensformen. Erstens ist der Zweck von Genossenschaften, wie oben erwähnt, die Förderung der sozialen und kulturellen Belange der Mitglieder durch gemeinschaftlichen Geschäftsbetrieb. In unserem Fall steht die Förderung von Erfahrungslernen im Mittelpunkt. Der Geschäftsbetrieb der Studierenden ist schließlich kein Selbstzweck, sondern dem Lernen dienend untergeordnet. Zweitens gilt bei Genossenschaften das demokratische Prinzip, dass alle Mitglieder unabhängig von ihrer Kapitaleinlage das gleiche Stimmrecht haben (Punkt 1 der Aufzählung), was die Gleichberechtigung der …

Tollen Feedback für GIF in Berlin

Wie nutzt man die Wirtschaft als Lernfeld? Welche Lernformate und -inhalte brauchen die GründerInnen von morgen? Wie können Hochschulen und Universitäten GründerInnen fit für den Alltag als UnternehmerInnen machen? Das waren Fragen mit denen sich der 2. Deutsche Entrepreneurship Education Campus an der Hochschule für Wirtschaft und Recht in Berlin beschäftigt hat. Vertreter von verschiedenen Institutionen aus Bildung, Wirtschaft und Regierung kamen zusammen, um diese wichtigen Themen zu diskutieren und die neusten Erkenntnisse und Entwicklungen zu teilen. Und wir vom Studiengang GIF – Gründung, Innovation, Führung wurden eingeladen, den innovativen Studiengang vorzustellen. Entrepreneurship Education – Was ist das eigentlich? Mit dieser Frage beschäftigte sich eine kleine Gruppe von Akteuren aus dem Bildungsbereich und der Politik am ersten Tag der Veranstaltung. Das Outcome: die englische Bezeichnung Entrepreneurship Education umfasst viele Bereiche. Traditionell ist Deutschland ein Land, in dem bei Gründung zuerst die Hindernisse gesehen werden. Die Akteure, die hier zusammen gekommen sind wollen das ändern. Denn unternehmerisches Handeln bietet viele Chancen für die Gesellschaft, die Wirtschaft und die GründerInnen selbst. So geht es in der Entrepreneurship Education …

INFO-VERANSTALTUNG “ENDSPURT”

Seinen Studiengang sucht man sich nicht alle Tage aus. Die Studienwahl hat weitreichende Folgen und gibt manchmal dem ganzen weiteren Leben eine Richtung. Da lohnt es sich, die Entscheidung gut informiert zu treffen. Die Aktion “Endspurt” der Hochschule Bremerhaven bietet die Chance, je zwei Stunden mit Professorinnen und Professoren verschiedener Bachelorstudiengänge zu verbringen, Fragen zu stellen, Gleichgesinnte zu treffen und die Hochschule kennenzulernen. Am Freitag, den 25. Mai, um 10-12 Uhr sind wir mit unserem neuen Studiengang Gründung, Innovation, Führung (GIF) an der Reihe. Alle Interessierten sind eingeladen vorbeizukommen. Voraussichtlich werden wir: euch in einer Präsentation Besonderheiten des Studiengangs GIF erläutern, mit euch über eure unternehmerischen Interessen, Ideen und Erwartungen sprechen, möglichst alle Fragen beantworten und einen gemeinsamen Rundgang durch die Hochschule und zum Alten Fährhaus unternehmen, wo der Studiengang GIF sein Zuhause haben wird. Interesse? Dann melde dich bitte an, damit wir wissen, mit wie vielen Personen wir rechnen können. Eine kurze E-Mail an endspurt@hs-bremerhaven.de mit Angabe des gewünschten Studienganges (bzw. der Studiengänge, wenn dich mehrere interessieren) reicht aus. (Text und Illustration: Michael Vogel) …

INTENSIVTRAINING FÜR DAS GIF-TEAM

Die künftigen Studierenden des Studiengangs GIF werden Formen des Lernens und Arbeitens kennenlernen und praktizieren, die sich grundlegend von denen unterscheiden, die sonst an Hochschulen üblich sind. Doch nicht nur die Studierenden, auch wir künftigen Team Coaches des Studiengangs dürfen viel Neues lernen. Damit haben wir schon vor einiger Zeit begonnen. Doch nun, rund 150 Tage vor dem Start des Studiengangs “Gründung, Innovation, Führung” (GIF),  wurde es ernst. Eine intensive Trainingswoche liegt hinter uns. Acht Stunden pro Tag wurden wir von einer der erfahrensten Team Coaches weltweit auf unsere Aufgaben und Rollen bei GIF vorbereitet. Der 1. Mai war für uns tatsächlich ein Tag der Arbeit. Ulla Luukas, Head Coach der Tiimiakatemia (Team Academy) im finnischem Jyväskylä, war nach Bremerhaven gekommen, um mit uns verschiedene Themen, Modelle, Methoden und Techniken zu vertiefen, wie z.B. Teamrollen, Teamentwicklung und Teamtraining, Lernarchitektur und Lernumgebungen, Lernkontrakt und Portfolio, Rocket Days und Days of Pain, Learning Circus und Lektüreprogramme, Kompetenzprofil, Raketenmodell und Lernevaluation. Wir planten in Ansätzen die erste Woche des Studiengangs und ebenso den ersten Jahresverlauf, diskutierten über sinnvolle …