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Virtueller Open Space

In unserem Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) haben wir zwei Veranstaltungsformate, die uns alle zusammenbringen, egal zu welchem Team oder in welchen Jahrgang wir gehören. Houston Calling ist ein monatlicher, sehr kompakter Check-Up, zu dem alle Teams bestimmte Kennzahlen berichten, je ein interessantes Projekt vorstellen und besondere Lernerfahrungen teilen, die häufig aus Pannen und Flops resultieren.

Das andere Veranstaltungsformat für den kompletten Studiengang ist der Rocket Day, der einmal pro Semester stattfindet und der Entwicklung und Stärkung der GIF-Community dient. Was an einem Rocket Day passiert, liegt allein in den Händen des Teams, das ihn organisiert. Der letze Rocket Day kurz vor Weihnachten war eine digital gesteuerte, abenteuerliche kriminalistische Schnitzeljagd durch Bremerhaven

Für den heutigen Rocket Day luden unsere Teampreneurs (= Studierenden) Felke und Noah als Hosts zur virtuellen Open Space Konferenz mit dem Thema “… & GIF”. Zwei Lernziele waren damit verbunden: Wie lässt sich das Open-Space-Format online durchführen? Und welche Anliegen tragen wir in uns, die wir gerne im Gespräch mit unserem Studiengang in Verbindung bringen möchten, um möglicherweise daraus gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln?

Über die letzten sieben Tage lief ein Countdown, in dessen Verlauf fast täglich neue Informationen über die virtuelle Open Space Konferenz gestreut wurden, um Aufmerkamkeit und Neugier zu wecken. Das Konferenz-Booklet (PDF-Download) fasste schließlich alles zusammen.

Ein Kennzeichen einer Open Space Konferenz ist, dass das Programm nicht vorher feststeht, sondern von den Teilnehmenden live aus ihren eigenen Anliegen erstellt wird. Damit begann auch unser Tag. Die eingebrachten Anliegen reichten u.a. von “Sport & GIF”,  “Entwicklungspolitik & GIF” und “Wissenschaftliches Arbeiten & GIF” über den “Glauben an sich selbst”, “Liebe, Gemeinschaft und das Why” und “Persönlichkeitsentwicklung mit ganz GIF” bis hin zu “Gleichberechtigung & GIF”, “Employability, Humboldt & GIF” und Wissensmanagement im Studiengang.

Das Open Space Programm entsteht kollaborativ und live.

Alle, die ein Anliegen eingebracht hatten, fungierten anschließend als GastgeberInnen einer Gesprächszunde zu ihrem eigenen Anliegen. Immer fanden mehrere solcher Sessions parallel statt, zwischen denen man frei wählen und auch jederzeit hin- und herwechseln könnte. Das ist ein weiteres Kennzeichen von Open Space Konferenzen: Sie sind maximal ungezwungen und werden oft mit einer einzigen langen Kaffeepause verglichen.

Neben den inhaltlichen Impulsen aus den Gesprächsrunden, die sich in den Nachmittag zogen, war sicher auch die Erfahrung wertvoll, dass Großveranstaltungen keineswegs streng durchgeplant und durchgetaktet sein müssen, sondern sich ebenso auf Selbstorganisation und Spontanität stützen können, solange die Spielregeln bekannt sind. Das klappte sogar im Virtuellen, wo uns ein digitales Kanban-Board als Programmtafel und eine Vielzahl von Webkonferenz-Kanälen als Gesprächsräume dienten.

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Text und Bilder: Michael Vogel