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Gründerprojekte live in Berlin

Am 16.04.2018 startet die Bewerbungsphase für den Bachelorstudiengang GIF – Gründung, Innovation, Führung! Wir sind aufgeregt!

Wie wir bereits in vorherigen Blogbeiträgen berichtet haben, ist das Konzept zum Studiengang “Gründung, innovation, Führung” in anderen Ländern schon lange erfolgreich. In Finnland werden mit der Team Academy Methode seit 25 Jahren Unternehmen gestartet (hier geht’s zum Blogbeitrag vom Jubiläum der Tiimiakatemia).

Aber auch in Spanien gründen Studierende, oder Teampreneurs (übersetzt Teamunternehmer) wie sie bei den Team Academies genannt werden, seit 10 Jahren erfolgreich Unternehmen.

Vor kurzem waren wir zu Besuch bei der Mondragon Team Academy aus Spanien (hier geht’s zum Blogbeitrag). Dort sind sogenannte Learning Journeys fester Bestandteil des Curriculums. Von Februar bis Ende März war eine Gruppe aus Madrid zu Gast in Berlin. Da haben wir uns es nicht nehmen lassen, mal vorbei zu schauen und die Teampreneurs und Coaches persönlich kennen zu lernen.

Vor allem ging es uns darum unsere spanischen Kollegen zu treffen und zu erfahren was die Unternehmungen der Teampreneurs sind. Denn nachdem zu Beginn des Studiums eine Genossenschaft gegründet wird, machen sich die Teams gemeinsam daran Ideen zu finden.

Was wollen wir machen? Womit verdienen wir Geld? Womit können wir unsere Zielgruppe oder die Gesellschaft positiv beeinflussen? Das sind Fragen die über die Dauer des Studiums immer wieder auftauchen. Gleich zu Beginn die perfekte Idee zu haben ist eine große Ausnahme. Stattdessen wird ausprobiert was das Zeug hält.

Die Teampreneurs aus Madrid sind gerade ins zweite Semester gekommen. Begonnen haben sie mit einigen Inputveranstaltungen in Form von Workshops, Seminaren und Barcamps. Danach ging es direkt los mit den ersten kleinen Projekten, die sie auch in Berlin weiterverfolgen.

So früh nach Studienbeginn sind die Projekte noch alle eher klein. Meistens geht es um Dinge, die die Teampreneurs selbst leisten können. Daran lernt man dann für größere Projekte über den Verlauf des Studiums.

Damit ihr einen Eindruck bekommt wie vielfältig die Projekte sind, die die Teampreneurs verfolgen, haben wir ein paar Beispiele für euch:

Comete al Coco

Der Coco ist in spanischen Märchen ein Monster, dass es auf kleine Kinder abgesehen hat. Ein Team der MTA möchte das aber nicht so ganz glauben. Sie haben kurzerhand ihre Storytelling-Fähigkeiten genutzt und die Geschichte umgeschrieben. Der Coco wird eigentlich nur mißverstanden und ist trotz seines beängstigenden Aussehens ein lieber Zeitgenosse, der die Alpträume kleiner Kinder fängt. Die Produkt Idee des Teams basiert auf dieser Geschichte. Das Produkt an sich ist ein kleiner Karton inkl. Dekoset. Der Clou an der Sache ist jedoch der Umgang mit dem Produkt und die Geschichte. Der Karton soll von Kindern gemeinsam mit ihren Eltern gestaltet werden und wird so zu einer Alptraumverwandlungsmaschine. Die Geschichte kommt bei Kindern super an. Es gab schon einige Kinder, die als Übernachtungsgast bei einer Familie mit Alptraumverwandlungsmaschine waren und die nicht mehr nach Hause wollten. Da musste das Team so schnell wie möglich die nächste “Maschine” vorbeibringen 🙂

Running Buddies

Dieses Team hat in Berlin ein Jogging-Event organisiert. Was daran so außergewöhnlich ist? Eine ganze Menge! Denn einer der Teampreneurs in diesem Team ist stark sehbeeinträchtigt. Aber anstatt dies als Problem zu sehen, lässt sich das Team davon in seinen Projekten inspirieren. So war das Event am 03.03.2018 ein Jogging-Event für Menschen mit Sehbeeinträchtigung und ohne. Jeder bekam einen Buddy mit dem/der er gemeinsam durch den Treptower Park gejoggt ist. Und weil es nicht nur ums joggen, sondern auch um das Miteinander ging, trafen sich danach alle in einem spanischen Restaurant um Paella zu genießen. Cooles Projekt!

Auch die weiteren Projekte des Teams beschäftigen sich mit der Thematik der Sicht. Gerade bauen sie ein Vertriebsnetzwerk für aus Spanien importierte Rückspiegelaufkleber, die einem ermöglichen den toten Winkel beim Autofahren zu sehen.

Rainbow

Vintage ist in aller Munde. Der Hipster Style greift besonders in den Metropolen der Welt weit um sich. So kam ein kleines Team der Gruppe aus Madrid auf die Idee den Batiktrend aus den 90er aufzugreifen und eigene T-Shirts herzustellen. Auf dem Instagram Account von Rainbow kann man einige Modelle bewundern. Die Shirts hat das Team auf einigen der beliebten Flohmärkten in Berlin, z.B. im Mauerpark an die Frau und den Mann gebracht. Zurück in Madrid hat das Team entschieden das Projekt nicht weiterzuführen. Die Ressonanz war nicht groß genug und die Zeit ist besser in neue Projekte investiert. Gerade haben sie eine Partnerschaft mit einem Öko-Reiseanbieter auf Teneriffa gestartet, um die Reisen in Madrid bekannter zu machen. So darf man gespannt sein, was noch alles von dem energiegeladenen Team kommt.

Diese Beispiele zeigen einzelne Projekte aus zwei studentischen Genossenschaften. Die Genossenschaften umfassen je ca. 15 Teampreneurs, die in verschiedenen Konstellationen Projekte angehen können. So kann jeder seinem Interesse und seiner Neugier nachgehen solange sich ein kleines Team zusammen findet. Je weiter das Studium fortschreitet, desto komplexer und größer werden auch die Projekte, die das Team angeht. Denn sobald mit kleinen Projekten die Basics wie Buchhaltung, Zielgruppenidentifikation und erste Marketing Steps gemeistert sind, ist der Mut da auch Großes anzupacken!

 

 

TRIFF UNS AM 8. MAI IN BREMEN

Am 8. Mai lädt das Landesinstitut für Schule Bremen ins Cinemaxx zur Schülerfirmen-Messe 2018. Und wir sind mit einem Infostand dabei – die Gelegenheit für euch, uns persönlich kennenzulernen, mit uns zu plaudern und alle Fragen über unseren neuen Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) zu stellen, die euch auf dem Herzen liegen. Infos über die Schülerfirmen-Messe gibt’s unter https://www.lis.bremen.de/schuelerfirmen

An einer Schülerfirma mitzuwirken ist übrigens eine gute Möglichkeit, um festzustellen, ob Wirtschaft und diese Art des Lernens durch Tun wirklich zu dir passen. Wenn du bereits Erfahrung in einer Schülerfirma gesammelt hast und dich auf unseren Studiengang GIF bewerben willst, kannst du uns im Bewerbungsschreiben von deiner Erfahrung und deiner Rolle in der Schülerfirma berichten.

Falls du noch mindestens ein Schuljahr vor dir hast und an deiner Schule eine Schülerfirma gründen willst, helfen dir die folgenden Seiten weiter:

 

(Text und Bild: Michael Vogel)

 

ENTREPRENEURSHIP FÖRDERN DURCH BILDUNG

Am 7. Mai 2018 lädt die Hochschule Bremerhaven zu einer Informations- und Gesprächsveranstaltung ins Haus der Wissenschaft in Bremen. Anlass ist der baldige Start des Studiengangs “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) im Oktober. Die Keynote spricht Dr. Thomas Sattelberger, Bundestagsabgeordneter und ehemaliger Personalvorstand mehrerer DAX-Konzerne.

Eintritt frei. Anmeldung erbeten unter
https://www.hs-bremerhaven.de/Anmeldung-GIF

Einleitung

Jedem Anfang eines Unternehmens wohnt ein Zauber inne. Es ist der Zauber von Chancen, Freiraum, Gestaltung, Veränderung, Selbstbestimmung, und Unabhängigkeit. Doch die meisten Menschen sind gegen den Zauber immun.

Dabei wurden sie nicht immun geboren. Erst im Laufe der Zeit lernten sie, dass sie artig, angepasst, vorsichtig, vernünftig und realistisch sein sollen und keine Fehler machen dürfen. Wie lässt sich die lebenslange Immunisierung rückgängig machen?

Was ist nötig, damit sich mehr Menschen als unternehmerische Problemlöserinnen, aktive Veränderer, chancenorientierte Innovatorinnen – kurz: als Entrepreneure verstehen?

Fördermittel, Beratungsangebote, Infrastruktur, Risikokapital etc. erleichtern jenen Anfang, dem der Zauber innewohnt. Aber wer immun gegen den Zauber ist, wird ihretwegen nichts unternehmen. Die Immunität sitzt zwischen den Ohren.

Hier kann Bildung helfen. Nicht nur Bildung im Sinne von Wissensvermittlung, sondern Bildung als die Entwicklung von Fähigkeiten, wie z.B. in Fehlschlägen auch Chancen zu sehen, und als Kultivierung einer unternehmerischen Geisteshaltung.

Manche Schulen unterstützen den Betrieb von Schülerfirmen. An der Universität Bremen bieten Jörg Freiling und sein Team Lehrveranstaltungen zu Gründungsmanagement an. Und in der Bildung für Social Entrepreneurship in Bremen hat sich die Hilfswerft etabliert.

Ab Herbst wird die Hochschule Bremerhaven mit dem Bachelorstudiengang „Gründung, Innovation, Führung“ (GIF) das finnische Team-Academy-Modell nach Deutschland holen. Die Studierenden gründen in Teams reale Unternehmen, bauen sie nach eigenen Vorstellungen über drei Jahre auf, lernen aus ihren Erfahrungen, voneinander und von ihren Kunden und werden dabei von Team Coaches begleitet.

Die Tagung stellt das neue Studienangebot in den größeren Zusammenhang von Entrepreneurship Education, regionaler Gründungsförderung und gesellschaftlichem Wandel.

Thomas Sattelberger, MdB, früherer Personalvorstand mehrerer DAX-Konzerne und bekannt für sein Engagement für zukunftsfähige Führung, Diversity und Gründerkultur, wird in seiner Keynote über Veränderungsprozesse in der Gesellschaft und über die Rolle von Bildung sprechen.

Download: Einladung als PDF

Programm

15.30 Uhr  Ankommen, Check-in, Kaffee

16.00 Uhr Begrüßung
Prof. Dr.-Ing. Peter Ritzenhoff, Rektor der Hochschule Bremerhaven

16.10 Uhr Entrepreneurship studieren? „Gründung, Innovation, Führung“ (GIF)
Prof. Dr. Dr. Michael Vogel, Hochschule Bremerhaven

16.25 Uhr Gründen 4.0 – und die Disruption in der Entrepreneurship Education
Prof. Dr. Jörg Freiling,  Lehrstuhl für Mittelstand, Existenzgründung und Entrepreneurship, Universität Bremen

16.40 Uhr Keynote: Gesellschaft in Transformation – Bildung in und für Transformation
Dr. Thomas Sattelberger, MdB, ehem. Personalvorstand Deutsche Telekom AG  und Beirat Hochschulallianz für den Mittelstand

17.10 Uhr Fragen an die Referenten

17.20 Uhr Vorstellung der Themen-Ecken mit Elevator-Pitches der Gastgeber

17.30 Uhr Themen-Ecken und Get-together mit Imbiss

  • Ecke 1: Entrepreneurship Education  mit Prof. Dr. Freiling, Universität Bremen, und Prof. Dr. Dr. Vogel, Hochschule Bremerhaven
  • Ecke 2: Wir haben gegründet mit Dr. Julia Köhn, Pielers, und Jan Wessels, Bremen Startups
  • Ecke 3: Das START Haus mit Dr. Barbara Schieferstein, BIS Bremerhaven, und Ralf Stapp, Bremer Aufbau-Bank
  • Ecke 4: Social Entrepreneurship mit Fabian Oestreicher, Hilfswerft, und Dr. Uwe Wunder, Social Impact

19.00 Uhr Ausklang der Veranstaltung

Organisatorisches

Datum:
Montag, 7. Mai 2018

Ort:
Haus der Wissenschaft
Sandstraße 4/5
28195 Bremen
(www.hausderwissenschaft.de)

Eintritt frei.
Anmeldung erbeten unter
https://www.hs-bremerhaven.de/Anmeldung-GIF

 

(Text und Bild: Michael Vogel)

WERBEMOTIV UND LANDING PAGE

Wie macht man auf einen Studiengang aufmerksam, über den es eigentlich so viel zu sagen und zu erklären gäbe, weil er so anders ist als andere? Wir haben uns dazu entschieden, das Gegenteil vieler Worte zu machen und uns stattdessen auf ein Minimum zu beschränken. Wer mehr wissen will, wird auf unsere neue Landing Page UNTERNIMM-DOCH-WAS.DE eingeladen, von wo aus alle unsere Webseiten und Social Media angesteuert werden können.

Fast immer ist Einfachheit schwierig. So auch hier. Ohne Übertreibung haben wir vier Wochen lang drei nahezu komplette Reihen von Anzeigenmotiven gebraucht, bis wir an diesem Punkt ankamen. Die ersten Entwürfe waren sehr textlastig. Dann wurde der Text weniger, aber dafür gab es mehr Betonungen, sodass der Fokus verloren ging. Danach minimierten wir den Text zu kurzen Slogans und kombinierten diese mit originellen Portraitfotos. Wunderschön, aber unglaubwürdig für einen Studiengang, den es noch gar nicht gibt. Schließlich ließen wir die Fotos weg. Es blieben die Slogans, von denen wir am Ende einen auswählten.

So ähnlich, nur viel aufwändiger ist die Entwicklung eines neuen Produkts, wie alle Teams im Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) selbst merken werden. Zwischen der ersten Idee und dem finalen Ergebnis liegt ein langer Prozess mit vielen Sackgassen und viel Arbeit für den Papierkorb. Etwas Neues zu machen ist so schwierig, weil unser Kopf Gewohnheit liebt. Die wahre Hürde zum Neuen ist das Ent-Lernen des Alten.

Das gelbe Anzeigenmotiv erscheint übrigens heute in der neuen Ausgabe des Bremer Straßenmagazins, der Zeitschrift der Straße. Warum da? Weil Michael Vogel, der Initiator des Studiengangs GIF, auch die Zeitschrift der Straße ins Leben gerufen hat.

 

(Text und Bild: Michael Vogel)

TEAM ACADEMY AUF SPANISCH

Vor 10 Jahren fiel der Startschuss für die Mondragon Team Academy (MTA). Und bereits 2015 hatten wir mal geschaut, was die Spanier so machen und wie sich das vom Modell der finnischen Tiimiakatemia in Jyväskylä unterscheidet.

Jetzt, vor dem Start der ersten deutschen Team Academy in Bremerhaven, ging es nochmal darum, möglichst viele Erfahrungen aus Spanien für uns zu nutzen. Deswegen reisten Ann-Cathrin und ich für 4 Tage nach Bilbao.

Die baskische Team Academy teilt sich mit vielen anderen Start-Ups ein Gebäude, das im Erdgeschoss ein hübsches Café beherbergt.

Unternehmerischer Spirit ist überall zu spüren. Und das tut beiden Seiten gut – den jungen “Teampreneurs”, die die reiferen und erfolgreichen Start-Ups vor Augen haben, aber auch den Start-Ups, die gerne Absolventen der Mondragon Team Academy beschäftigen.

Apropos Teampreneurs: so nennen sich Studierende an Team-Academy-Studiengängen, doch wer sie als Studenten anspricht, erhält als Antwort ein gequältes Lächeln – nein: als Studenten fühlen sie sich nicht.

Überhaupt fehlt fast alles, was an eine klassische Universität erinnert, auch wenn die MTA damals aus der Mondragon Unibertsitatea gegründet wurde, die wiederum gut 10 Jahre vorher als private Universität eingerichtet wurde von der Mondragón Corporación Cooperativa – die größte Genossenschaft Spaniens mit Hauptsitz im Baskenland.

Das ist alles wohl kein Zufall, denn das Genossenschaftsprinzip ist ebenso unternehmerisch wie solidarisch und passt ideal zum Bildungskonzept einer Team Academy.

People !!!! Iskander Alkate Ibarrola, selber Absolvent der MTA Bilbao und heute Teamcoach sowie Manager der Internationalen Aktivitäten, nimmt sich richtig viel Zeit für uns – in besagtem Café.  

All diese Insider-Informationen, die natürlich auf keiner Website und in keiner Broschüre stehen, sind unglaublich wertvoll. Wir haben von Anfang an das Gefühl, dass diese Idee, ganz anders zu lernen als üblich, sofort eine enge Verbundenheit auslöst. Regelrecht begeistert reagieren Teamcoaches wie Teampreneurs darauf, wenn wir ihnen sagen, dass wir ab Herbst eine Team Academy in Deutschland machen werden.

Kein Klischee und doch so typisch – nachdem wir viele Stunden mit Iskander verbracht haben, geht’s noch in einige Tapas-Bars. Bilbao hat wirklich Lebensqualität.

Am folgenden Tag haben wir Gelegenheit, einen ganzen Tag in der MTA Irun zu verbringen – dem Grenzort zwischen Spanien und Frankreich.

Hier wieder große Offenheit, Begeisterung, dass wir so etwas nun auch in Deutschland machen. Vom Stil her wirkt die MTA Irun etwas weniger improvisiert als die MTA Bilbao mit ihren Sofas, Holzpaletten etc. In Irun eher klassisches Mobiliar.

Die Studenten – uuups – sorry, Teampreneurs aus dem 1. Studienjahr erzählen uns von ihren Projekten, beispielsweise große Events, die sie organisiert haben,  ein Gewinnspiel oder Schmuck aus Upcycling-Materialien.

Ein Team aus dem 3. Jahr lädt uns ein ihr Café “Let’s Cereal” zu besuchen. Wir machen uns natürlich gleich auf den Weg und finden ein Café mit einem besonderen Konzept. Zum Café gibt es Cerealien aus aller Welt. Natürlich alles auch für Veganer mit Sojaprodukten. Wir werden herzlich von zwei Teampreneurinnen aus dem 1. Jahr empfangen – denn die Jahrgänge unterstützen sich auch gegenseitig und lernen in gemeinsamen Projekten.

Wir treffen auch ein Team, das nach dem Studium mit der Firma weitermacht – Aldra. Gerade probieren sie wieder ein neues Projekt aus. Diesmal geht es darum die vielen ungenutzten Küchen in der Stadt, die man zukünftig als Dark-Burger-Küchen (temporäre Lieferdienste) nutzen können soll.

Was sind die Impressionen? Offen, vielfältig, engagiert, smart, lebendig, …

Wieder zurück in Bilbao, haben wir am nächsten Tag die Gelegenheit, an einem Team Coaching teilzunehmen. Es geht um die Reflexion im Umgang mit einem Konflikt, um die Lernerfahrungen aus einem WordPress-Kurs, aber auch um Pünktlichkeit und Engagement.

Wir haben einerseits das Gefühl, viel Wichtiges gelernt zu haben, aber auch, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

(Text und Fotos: Wolfgang Lukas)

25 JAHRE TIIMIAKATEMIA

12 Grad unter Null. Es schneit und der große Stadtsee ist zugefroren. So begrüßt Jyväskylä in Finnland zu Beginn des Jahres seine Gäste. Aber warum reist man im Januar nach Finnland?

Um 25 Jahre Tiimiakatemia zu feiern!

Die Tiimiakatemia in Jyväskylä ist der Ursprung des Team Academy Lernkonzeptes, bei dem das Lernen durch Tun im Mittelpunkt steht. Dieses Konzept bildet die Basis unseres  Bachelorstudiengangs “Gründung, Innovation, Führung” (GIF), der im Herbst 2018 an der Hochschule Bremerhaven den Betrieb aufnehmen soll. Der geistige Vater des Konzepts, Johannes Partanen (siehe Foto in der Galerie unten) wollte ein radikal anderes Lernumfeld schaffen, als dies in normalen Studiengängen der Fall war und ist: Coworking Space statt Vorlesungsraum, Kooperation statt Einzelkämpfertum und Tun statt Auswendiglernen. Damit wollte er die Qualifizierung für Entrepreneurship (Unternehmertum) grundlegend revolutionieren. Und wie das so ist, wenn man sich etwas wirklich, wirklich vornimmt – es hat geklappt! Und das nun schon seit 25 Jahren.

So kamen am 20. Januar 2018 über 140 Menschen in Jyväskylä zusammen, um das Jubiläum der Team Academy zu begehen. Die Besucher waren Studierende, Alumni und Coaches der Team Academies in Finnland, Spanien, England, Ungarn, Rumänien, Peru und Holland. Das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen!

Ein starkes Netzwerk für GIF

In Deutschland gibt es bis jetzt noch keine Team Academy. Aber das soll sich bald ändern.  Bremerhaven wird ab Herbst 2018 der erste Ort im deutschsprachigen Raum sein, an dem man mit der Methode der Team Academy lernen kann. Auch wenn sich die Studiengänge, die auf dem Team Academy Konzept aufbauen, in jedem Land und an jeder Hochschule voneinander unterscheiden, haben sie einen gemeinsamen Kern: Lernen durch die Gründung und den Aufbau eines eigenen Unternehmens im Team, unterstützt durch Team Coaches.

Als neues Mitglied im Netzwerk der Team Academies war es uns natürlich ein besonderes Anliegen, die globale Community kennenzulernen, um für die zukünftigen Studierenden bei GIF ein starkes internationales Netzwerk aufzubauen. Und schon jetzt haben sich bei uns mehrere Coaches und Studierende aus verschiedenen Ländern zum Besuch angekündigt 😉

Team4Learning

Auch wenn die Finnen wirklich wissen, wie man eine Party macht, waren wir nicht nur zum Feiern gekommen, sondern auch, um voneinander zu lernen. Dazu diente das Team4Learning Event, das dritte seiner Art. Dieses Jahr fand die zweitägige Veranstaltung in Finnland zeitgleich mit dem 25. Jubiläum der Team Academy statt.

Jedes Jahr bewerben sich Teampreneurs (das Wort für Studierende in den Team Academies setzt sich zusammen aus Team + Entrepreneur) von den verschiedenen Hochschulen, um im internationalen Organisationsteam für Team4Learning mitzuwirken.

Am ersten Tag gab es nach einem offiziellen Willkommen durch das Projektteam einen Vortrag des “Biohackers” Teemu Arina. Er wurde kürzlich zum besten Redner Finnlands gewählt und stellte sein Talent sofort unter Beweis. Zwei Stunden lang nahm er das Publikum mit auf eine Reise in die Zukunft, die bereits vor der Tür steht und doch ewig weit weg erscheint. Eine tolle Inspiration für die nächsten Geschäftsideen der studentischen Teams.

Am Nachmittag hielt die Personalchefin der Firma Vincit einen Vortrag zum Thema „Führung als Service“. Die Idee: Mitarbeiter können sich über eine Web-App Führungsleistungen, die sie benötigen, zusammenstellen. Währbar sind beispielweise Seminare zum Thema „Yoga und Stressabbau“, „gemeinsame LinkedIn-Profilpflege mit der/dem Vorgesetzten“ und „Unternehmensvision mit dem CEO“. Mit dem neuartigen Konzept wurde Vincit gerade zum dritten Mal in Folge mit dem Titel „Great Place to Work“ ausgezeichnet.

Am zweiten Tag ging es in verschiedenen Workshops darum, etwas Neues auszuprobieren und neues Wissen in der globalen Community zu verbreiten. Es wurde viel gelacht und noch mehr gelernt!

Die Vorfreude wächst und wächst

Nach dem 3-tägigen Aufenthalt in Jyväskylä ist die Vorfreude auf den Startschuss für den neuen Bachelorstudiengang Gründung, Innovation, Führung bei uns nochmal ein Stück gewachsen. Teil einer so wundervollen Community wie den globalen Team Academies zu sein, in der wir mit offenen Armen willkommen und unterstützt werden, ist bei den letzten Vorbereitungen eine große Hilfe.

Wir sind jetzt schon gespannt auf kooperative Projekte der Studenten aus Bremerhaven mit Studenten aus Peru, Amsterdam oder Jyväskylä! 🙂

 

(Text und Bilder: Ann-Cathrin Scheider)

TAG DER OFFENEN TÜR

Am Tag der offenen Tür der Hochschule Bremerhaven am 15. Januar tritt unser Studiengang GIF erstmals öffentlich in Erscheinung.

Ab 9 Uhr morgens steht GIF-Initiator Michael Vogel mit einem Info-Stand im Foyer der Hochschule Bremerhaven für Gespräche zur Verfügung. Die neue Studiengangsbroschüre liegt zum Mitnehmen bereit. Ab 11.15 Uhr gibt es eine Präsentation des neuen Studiengangs im Raum S 4.12 (Haus S, 4. Stock). Michael Vogel freut sich auf lebhaftes Interesse.

Die beiden Abbildungen oben zeigen die Motive der Werbepostkarten, die auf die Präsentation von GIF hinweisen.

 

Nachtrag vom 15. Januar: Direkt vor Beginn der Präsentation aller anderen Studiengänge  am Tag der offnen Tür der Hochschule Bremerhaven legte Michael Vogel Hunderte von Werbepostkarten für GIF in jedem Saal an jedem Platz aus. Das kräftige Pink leuchtete überall. Kein anderer Studiengang machte so auf sich aufmerksam.

Die Studiengangsbroschüren waren rechtzeitig aus der Druckerei gekommen, ebenso wie die Roll-Ups für den Stand.

Die Info-Veranstaltung von GIF war ordentlich besucht und am Info-Stand konnte Michael Vogel zahlreiche längere Gespräche führen. Auch die anderen beiden künftigen Team Coaches Ann-Cathrin Scheider und Wolfgang Lukas schauten am GIF-Stand vorbei. Insgesamt ein guter erster öffentlicher Auftritt des Studiengangs.

VORBILDER IN FINNLAND UND SPANIEN

Die erste Team Academy entstand unter dem Namen Tiimiakatemia in Jyväskylä, einer Stadt mit 136.000 Einwohnern in Zentralfinnland. Nach der Auflösung der Sowjetunion 1991 geriet die finnische Wirtschaft in eine schwere Rezession. Die Hochschulen entließen ihre Absolventen direkt in die Arbeitslosigkeit. Als Antwort darauf ersann der Marketingdozent und Visionär Johannes Partanen das Modell der Team Academy: Ihre Absolventen sollten nicht nur über betriebswirtschaftliche Fachkenntnisse und praktische Managementerfahrung verfügen, sondern auch über ihre eigenen Unternehmen, um sie möglichst unabhängig zu machen vom damals desolaten finnischen Arbeitsmarkt.

Im Laufe der Zeit entwickelte Johannes Partanen eine ganze Reihe von Methoden und Werkzeuge für Team Coaches zur Gestaltung und Steuerung des Lernprozesses der Studierenden. Sie füllen ein ganzes Buch, das für uns Team Coaches Pflichtlektüre und täglicher Leitfaden ist.

Im Herbst 2015 besuchte eine Bremerhavener Delegation die Tiimiakatemia. Unter den Mitreisenden waren nicht nur die künftigen Team Coaches Wolfgang Lukas und Michael Vogel, sondern auch Mitglieder der Hochschulleitung. Wir waren alle sehr beeindruckt und begannen schon auf der Rückreise mit unserer Planung für eine Team Academy in Bremerhaven. Die Kollegen in Finnland unterstützen uns seither bei unseren Vorbereitungen.

Das obige Bild ist übrigens eine Collage von Screenshots eines Videos, das 2012 über die Tiimiakatemia produziert wurde anlässlich der Einführung der ersten britschen Team Academies:

Aktuell – im Januar 2018 – feiert die Tiimiakatemia ihr 25-jähriges Bestehen. Delegationen aus aller Welt reisen dafür in den eiskalten und dauerdunklen finnischen Winter. Unser Bremerhavener Studiengang GIF wird an der Jubiläumsfeier durch Ann-Cathrin Scheider vertreten.

Die Strahlkraft der finnischen Tiimiakatemia ist weiterhin groß. Doch auch aus Spanien kommen inzwischen ebenfalls wichtige Impulse für die internationale Verbreitung und Weiterentwicklung dieses Studiengangmodells. 2007 gründete die Mondragón Universität im Baskenland die erste spanische Team Academy, die bald Ableger (Team Labs) in weiteren spanischen Städten und in Shanghai eröffnete. Die Mondragón Team Academy (MTA) dient uns bei der Entwicklung von GIF als Vorbild.

In Bilbao und anderen Standorten der MTA teilen sich die studentischen Unternehmen einen Coworking Space mit “normalen” Startups”, um die gegenseitige Befruchtung zu ermöglichen – ein Modell, das uns auch für Bremerhaven attraktiv erscheint. Hier ist ein Video über diese Form der Koexistenz von Hochschule und experimenteller Praxis:

Einen verlässlichen Überblick über Team Academies in aller Welt zu erhalten, ist nicht ganz leicht, weil immer wieder Initiativen entstehen, die nach der Team-Academy-Methode arbeiten, sich aber nach einigen Monaten wieder auflösen oder örtlich verlagern. Eine provisorische Übersicht findest unter diesem Link.

DIE BROSCHÜRE IST AUF DEM WEG

Nach drei Wochen des Textens, Bebilderns und Layoutens ist die Druckdatei der Studiengangsbroschüre heute fertiggeworden! Sie geht in den nächsten Tagen in Druck, um pünktlich zum Tag der offenen Tür der Hochschule Bremerhaven am 15. Januar zur Verfügung zu stehen.

Am Anfang der Broschürengestaltung stand die Frage nach der Farbe. Denn in Bremerhaven wird jeder Studiengang mit einer eigenen Farbe gekennzeichnet, die sich in allen Werbematerialien wiederfinden soll. Die Wahl fiel auf ein gedecktes, aber kräftiges Pink, das sich nicht nur in der Broschüre zeigt, sondern z.B. dezent auch im Schriftzug unseres Start Blogs.