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Unser Mission Statement

Was ist eigentlich die Mission unseres Studiengangs “Gründung, Innovation, Führung” (GIF)? Die Antwort liegt nicht so klar auf der Hand, wie beispielsweise bei einem Ingenieurstudium. Wozu dient ein Studiengang, der sich weder in einem bestimmten Fachgebiet verortet, noch in einer speziellen Branche? Wir Team Coaches haben uns länger mit der Frage beschäftigt, insbesondere vor dem Hintergrund der gelebten Praxis in GIF und der Zukunft des Arbeitens. Schließlich haben wir uns auf das folgende Mission Statement geeinigt:

Der Studiengang GIF soll Menschen auf ein selbstbestimmtes, produktives und kooperatives Leben, Arbeiten und Problemlösen in einer volatilen, unsicheren, komplexen und unklaren (VUCA-)Welt vorbereiten. Diesen Zweck verfolgt GIF durch Kompetenzentwicklung vor allem in drei Bereichen:
a) Entrepreneurship: Unternehmerisches Denken und Handeln
b) Team: Lernen im Team, Neues schaffen im Team, Führen im Team
c) Selbst: Neugier, Eigeninitiative, Eigenverantwortung, Selbstwirksamkeit und Selbstmanagement

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Was hältst du von dem Mission Statement? Ist es klar und verständlich? Zukunftsträchtig? Disruptiv? Voller Potenzial für weitere Entwicklungen? Relevant für dich? Schreibe uns dein Feedback über das Kontaktformular.

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Text: Michael Vogel
Bild: Ian Schneider/Unsplash.com

Sechster Team Coach an Bord

Rechtzeitig zum Wintersemester und der Ankunft der dritten Generation von Teampreneurs (= Studierenden) in unserem Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) haben wir personelle Verstärkung erhalten. Seit 1. September ist Dr. Steffen Großmann bei uns als sechster Team Coach und Professor für Entrepreneurship tätig.

Die Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte von Steffen Großmann liegen einerseits im Bereich innovativer Geschäftsmodellentwicklung und Gründungskultur und andererseits in der Untersuchung krisen- und konfliktbetroffener Familienunternehmen und der Entwicklung von Konfliktlösungskonzepten. Er wird GIF insbesondere mit seinen Kenntnissen in Design Thinking, agiler Formen der Unternehmensführung und des systemischen Coachings bereichern.

Zuvor war Steffen Großmann Professor für General Management an der Hochschule Fresenius. Seit über zehn Jahren ist er außerdem in der Sanierungs- und Restrukturierungsberatung tätig. Er berät Unternehmerfamilien und Unternehmen bei der Entwicklung von Familienstrategien, Nachfolgekonzepten und der Konfliktbewältigung. Zudem ist er Mitgründer eines Softwareunternehmens.

Steffen Großmann studierte an den Universitäten Witten/Herdecke, Kiel und Tokio Betriebs- und Volkswirtschaftslehre. An der Universität Witten/Herdecke promovierte er mit einer Untersuchung des krisen- und konfliktbedingten Untergangs von Familienunternehmen.

Text: Michael Vogel
Foto: Steffen Großmann/privat

Magatin T3N: GIF = Studiengang mit Zukunft

Im Juli 2020 erschien im “digital pioneers” – Magazin t3n unser Bremerhavener Studiengang „Gründung, Innovation, Führung“ (GIF) erneut auf einer Liste von 13 Studiengängen mit Zukunft, die auf einen Beruf im Zeitalter der Digitalisierung vorbereiten. Das Bemerkenswerte daran: Die übrigen 12 Studiengänge auf der Liste haben alle einen unmittelbaren Bezug zu Digitalisierung. GIF ist als Entrepreneurship-Studiengang der einzige Ausreißer!

Was zeichnet GIF aus, dass ausgerechnet ein Fachmagazin für digitale Kultur diesen Studiengang ohne ausgeprägtes digitales Profil als besonders zukunftsträchtig im Hinblick auf die Digitalisierung hervorhebt? Insbesondere drei Argumente schälen sich in Gesprächen immer wieder heraus: Bei GIF lässt sich lernen,

  1. selbstgesteuert zu lernen und zu handeln,
  2. aus nichts etwas zu machen und
  3. in Teams und Netzwerken zu arbeiten und zu lateral führen.

Diese drei Punkte spiegeln die aktuelle Debatte um die Zukunft des Arbeitens (“New Work”, Arbeit 4.0 etc.) wider, die ganz maßgeblich von der Digitalisierung der Arbeitswelt getrieben und geformt wird. Der Machtfaktor ‘Wissensvorsprung’ erodiert. Hierarchien verflüssigen sich. Teams und Individuen steuern sich zunehmend selbst und agieren in vernetzten sozialen Ökosystemen, die kaum mehr auf das eigene Unternehmen beschränkt sind. Agile Formen des Arbeitens sind aus der Softwareentwicklung in viele andere Branchen diffundiert. Digitalisierung verkürzt Technologie- und Produktzyklen und erzeugt einen starken Innovations- und Veränderungdruck in Unternehmen, die mit Inkubatoren, Innovation Hubs und Intrapreneurship-Programmen antworten.

Mit all diesen Entwicklungen setzen sich unsere Studierenden drei Jahre lang intensiv auseinander, und zwar in erster Linie praktisch, weil unser Studiengang so funktioniert. Verkürzt gesagt, ist New Work ein essentieller Bestandteil der didaktischen Architektur von GIF. Der Studiengang lässt sich als Labor für New Work begreifen, in dem die Studierenden anfangs spielerisch, dann immer zielgerichteter lernen, ihre eigene Lern-, Arbeits- und Führungskultur zu gestalten, zu verändern, zu evaluieren und zu reflektieren.

Freiheit, Selbstbestimmung, Selbstverantwortung und Teilhabe an der Gemeinschaft sind zentrale Werte von New Work und ebenso von GIF. Tatsächlich erleben die GIF-Studierenden jeden Tag aufs Neue, wie schwierig, anstrengend und belastend der produktive Umgang mit der Freiheit sein kann, die unser Studiengang in hohem Maße gewährt. Ohne Vorlesungen und Klausuren, die in anderen Studiengängen für Richtung, Struktur, Druck und Einheitlichkeit sorgen, liegt die Verantwortung bei jeder und jedem selbst, sich lohnende Lern- und Handlungsziele zu setzen und mit Konsequenz zu verfolgen.

Das verlangt nicht nur viel Mut (zu Verantwortung) und Selbstdisziplin (um durchzuhalten), sondern auch Selbsterkenntnis: Ist Freiheit überhaupt das Richtige für mich? Oder fühle ich mich in festen Strukturen und mit klaren Vorgaben wohler? Erfüllt es mich mit Freude und Energie, im Team mit anderen ein Unternehmen zu gründen und es nach unseren Vorstellungen im engen Kundenkontakt über drei Jahre aufzubauen, um daran zu lernen? Ohne Druckbetankung mit Fachwissen, dafür mit ausgeprägter Kompetenzentwicklung in den Bereichen Selbstlernen und Selbstführung; Lernen, Arbeiten und Führen in Teams und Netzwerken; Erkennen und Verfolgen von Chancen; und vor allem: aus nichts etwas zu machen.

Wir verstoßen mit GIF bewusst gegen Konventionen eines Hochschulstudiums, um dessen Funktion auf neue Weise gerecht zu werden: Menschen auf anspruchsvolle, verantwortliche Aufgaben in einer Welt vorzubereiten, die sich schnell und tiefgreifend verändert. Nicht die auf Abhängigkeit ausgerichtete „employability“ der Studierenden ist unser Ziel, sondern die Entwicklung ihrer Eigenständigkeit und wirtschaftlich-gesellschaftlichen Gestaltungskraft. Denn Digitalisierung umfasst nicht nur das Digitalisieren, sondern auch der menschenfreundliche Umgang mit den Folgen.

Vermutlich ist GIF deshalb auf der t3n-Liste der Studiengänge mit Zukunft gelandet, die auf einen Beruf im Zeitalter der Digitalisierung vorbereiten.

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Text: Michael Vogel
Illustration: Tanja Föhr/flickr.com (CC BY-NC-SA 2.0)

Collaboration & Community, aber digital

Seit drei Monaten ist unser Entrepreneurship-Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) im Online-Betrieb. Und es sieht danach aus, dass wir – wie alle anderen Studiengänge – auch im kommenden Wintersemester überwiegend online arbeiten werden. Die Covid-19-Infektionen dürften wieder zunehmen, wenn es kälter wird und sich das Leben von draußen nach drinnen verlagert. Abstandsregeln führen außerdem zu einem Platzbedarf in allen Studiengängen, der das Platzangebot von Hochschulen wesentlich übersteigt. Bei GIF werden wir den Studienanfängern die oberste Priorität bei der Nutzung unseres Studienganggebäudes (Altes Fährhaus, direkt am Wasser) einräumen, denn es ist wichtig für die virtuelle Teamarbeit, dass wir uns alle erstmal ausgiebig physisch begegnen.

Immerhin haben wir in den letzten drei Monaten viel darüber gelernt, wie Zusammenarbeit im digitalen Raum funktioniert und wie nicht. Wir haben zahlreiche Veranstaltungsformate und Tools online ausprobiert und gemerkt, was uns produktiv macht, motiviert und zusammenbringt und ebenso, was uns bremst, ablenkt oder ermüdet. Das Foto oben zeigt beispielsweise eine kollaborative Übung von fast 30 Teampreneurs (= Studierenden) mit virtuellen Post-Its am Bildschirm (Tool: Miro). Paarweise bearbeiteten sie je eine Spalte und unterhielten sich dabei über individuelle Audiokanäle (Tool: Slack), während die studentischen Moderatoren und der Team Coach per Videokonferenz (Tool: BigBlueButton) das Geschehen verfolgten. Die virtuelle Open Space Konferenz zwei Wochen vorher war ein anderes Beispiel für den kreativen Umgang mit digitalen Tools bei GIF.

Eine weitere Einsicht aus drei Monaten Online-Betrieb ist, dass Software, die die Zusammenarbeit (“Collaboration”) im Projektteam unterstützt, nicht unbedingt geeignet ist, um auch die Gemeinschaft (“Community”) im Studiengang aufrechtzuerhalten. Community ist, genau wie Collaboration, eine Zutat zum Funktionieren von GIF, da die Community eine Art informellen Wissensspeicher oder ein verteiltes Gedächtnis darstellt, worauf wir alle immer wieder zurückgreifen, um schneller zu lernen, bereits gemachte Fehler zu vermeiden und gemeinsam besser zu werden. Wir wissen jetzt, dass wir zusätzlich eine Community-Plattform brauchen, und haben deshalb ein Projekt gestartet, um bis Herbst die digitale Infrastruktur unseres Studiengangs möglichst durch ein “Social Intranet” zu ergänzen.

Wie wird das konkret aussehen? Wird es funktionieren? Und wie wird es sich auf den Unternehmergeist und die Kreativität im Studiengang auswirken? Finde es heraus, indem du zu uns kommst. Die Bewerbungsfrist für GIF läuft vom 1. Juli bis 20. August 2020. Bitte hier entlang …

Text & Bild: Michael Vogel

Virtueller Open Space

In unserem Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) haben wir zwei Veranstaltungsformate, die uns alle zusammenbringen, egal zu welchem Team oder in welchen Jahrgang wir gehören. Houston Calling ist ein monatlicher, sehr kompakter Check-Up, zu dem alle Teams bestimmte Kennzahlen berichten, je ein interessantes Projekt vorstellen und besondere Lernerfahrungen teilen, die häufig aus Pannen und Flops resultieren.

Das andere Veranstaltungsformat für den kompletten Studiengang ist der Rocket Day, der einmal pro Semester stattfindet und der Entwicklung und Stärkung der GIF-Community dient. Was an einem Rocket Day passiert, liegt allein in den Händen des Teams, das ihn organisiert. Der letze Rocket Day kurz vor Weihnachten war eine digital gesteuerte, abenteuerliche kriminalistische Schnitzeljagd durch Bremerhaven

Für den heutigen Rocket Day luden unsere Teampreneurs (= Studierenden) Felke und Noah als Hosts zur virtuellen Open Space Konferenz mit dem Thema “… & GIF”. Zwei Lernziele waren damit verbunden: Wie lässt sich das Open-Space-Format online durchführen? Und welche Anliegen tragen wir in uns, die wir gerne im Gespräch mit unserem Studiengang in Verbindung bringen möchten, um möglicherweise daraus gemeinsame Aktivitäten zu entwickeln?

Über die letzten sieben Tage lief ein Countdown, in dessen Verlauf fast täglich neue Informationen über die virtuelle Open Space Konferenz gestreut wurden, um Aufmerkamkeit und Neugier zu wecken. Das Konferenz-Booklet (PDF-Download) fasste schließlich alles zusammen.

Ein Kennzeichen einer Open Space Konferenz ist, dass das Programm nicht vorher feststeht, sondern von den Teilnehmenden live aus ihren eigenen Anliegen erstellt wird. Damit begann auch unser Tag. Die eingebrachten Anliegen reichten u.a. von “Sport & GIF”,  “Entwicklungspolitik & GIF” und “Wissenschaftliches Arbeiten & GIF” über den “Glauben an sich selbst”, “Liebe, Gemeinschaft und das Why” und “Persönlichkeitsentwicklung mit ganz GIF” bis hin zu “Gleichberechtigung & GIF”, “Employability, Humboldt & GIF” und Wissensmanagement im Studiengang.

Das Open Space Programm entsteht kollaborativ und live.

Alle, die ein Anliegen eingebracht hatten, fungierten anschließend als GastgeberInnen einer Gesprächszunde zu ihrem eigenen Anliegen. Immer fanden mehrere solcher Sessions parallel statt, zwischen denen man frei wählen und auch jederzeit hin- und herwechseln könnte. Das ist ein weiteres Kennzeichen von Open Space Konferenzen: Sie sind maximal ungezwungen und werden oft mit einer einzigen langen Kaffeepause verglichen.

Neben den inhaltlichen Impulsen aus den Gesprächsrunden, die sich in den Nachmittag zogen, war sicher auch die Erfahrung wertvoll, dass Großveranstaltungen keineswegs streng durchgeplant und durchgetaktet sein müssen, sondern sich ebenso auf Selbstorganisation und Spontanität stützen können, solange die Spielregeln bekannt sind. Das klappte sogar im Virtuellen, wo uns ein digitales Kanban-Board als Programmtafel und eine Vielzahl von Webkonferenz-Kanälen als Gesprächsräume dienten.

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Text und Bilder: Michael Vogel

 

Studiengang GIF in Zeiten von Corona

Am Freitag, den 13. März 2020, stellten alle Hochschulen im Land Bremen vorläufig den Präsenz-Lehrbetrieb wegen der Covid-19-Pandemie ein. Im Studiengang GIF hatten wir zwar damit gerechnet, dass strenge Restriktionen in Kraft treten würden, aber nicht so schnell und auch nicht so weitreichend. Erst einen Tag vorher hatten wir wegen der Infektionsgefahr die für April geplante und lange herbeigesehnte zweiwöchige Exkursion des ganzen Studiengangs nach Bilbao abgesagt.

Übers Wochenende räumten wir aus unserem Studiengangsgebäude “Altes Fährhaus” alle privaten Dinge, Pflanzen und haufenweise Lebensmittel (wir haben dort eine große Küche) raus, testeten verschiedene Web Conferencing Tools und verlagerten den Studiengang ins Internet. Am Montagmorgen um 10 Uhr begann bei guter Stimmung bereits das erste Team Training online, das im Foto oben zu sehen ist.

Inzwischen (d.h. Ende April) sind wir alle recht routiniert im Abhalten von Webkonferenzen und staunen, wie viel gute Teamdynamik und Beziehungskultur wir vom Präsenzbetrieb unseres Studiengangs in die Online-Version übertragen und bewahren konnten. Eine kleine Umfrage ergab, dass wir uns alle nach dem Ende der Corona-Maßnahmen die dauerhafte Fortsetzung bestimmter Webkonferenz-Formate wünschen.

Da im Studiengang GIF schon vor der Corona-Krise viel Kommunikation und Zusammenarbeit über Collaboration Tools wie Slack, Monday, Discord, TeamUp, Trello und Mural lief, liegt es nahe, dass wir uns in der Zukunft noch mehr Freiräume durch “blended learning” (Verbindung von Präsenz und Online im Lernprozess) schaffen. In jeder Krise liegen Chancen!

Apropos online: Wir starten am 12. Mai eine Reihe von GIF Info Calls  (=Web-Meetings), an denen wir live über unseren Studiengang informieren und Fragen beantworten. Hier entlang, bitte.

Tag der offenen Tür am 14. Januar

Vor genau zwei Jahren, am Tag der offenen Tür der Hochschule Bremerhaven 2018, wagte sich unser einzigartiger Studiengang „Gründung, Innovation, Führung“ (GIF) erstmals an die Öffentlichkeit. Neun Monate später nahm er seinen Betrieb auf. Seither haben zwei Jahrgänge mit insgesamt rund 100 Studierenden (oder passender: Teampreneurs) ihr Studium mit uns begonnen und sechs reale Unternehmen gegründet. Im Herbst 2020 erwarten wir weitere 50 Teampreneurs. Bewerbungsschluss dafür ist der 15. Juli.

Am 14. Januar stellen wir euch vor, was das Besondere an GIF ist, wie wir unternehmerisches Denken und Handeln (Entrepreneurship) im Team praktizieren und was Lernen bei GIF bedeutet. Hier ist unser Programm für den Tag der offenen Tür (das Gesamtprogramm der Hochschule findest du hier):

9.30 Uhr: Präsentation des Studiengangs GIF durch den Studiengangsleiter und Team Coach Michael Vogel im Erdgeschoss des Gebäudes T

10.00 Uhr: Sammeln vor dem Gebäude und gemeinsamer kurzer Spaziergang zum Alten Fährhaus (An der Geeste 25), dem Zuhause unseres Studiengangs, wo das Programm weitergeht:

  • Rundgang durch das Gebäude
  • Kurzvorstellung einiger unternehmerischer Initiativen unserer studentischen Teams
  • Ideation-Übung unter Anleitung von Team Coach Ann-Cathrin Scheider
  • Informelles Plaudern mit Studierenden (Teampreneurs) und Team Coaches
  • Um 13.30 Uhr findet im Fährhaus ein Team Training  statt, an dem  Interessierte teilnehmen können. Die Zahl der Plätze ist durch die Größe des Raums begrenzt. Sprecht uns an.

Außerdem wird den ganzen Tag über ein Info-Stand unseres Studiengangs im Gebäude T zu finden sein. Wir freuen uns über dein Interesse und auf deinen Besuch bei uns.

 

Pinguine im Studiengang GIF

Neue Studierende (oder besser: Teampreneurs) in unserem Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) und in allen anderen Team-Academy-Studiengängen weltweit heißen Pinguine.

Denn die meisten Menschen, die aus anderen Bildungszusammenhängen zu uns kommen, verhalten sich anfangs so unbeholfen wie Pinguine an Land. Der Grund ist, dass bei GIF fast alles anders ist, als sie es aus Schule, Ausbildung oder Hochschule kennen. Das irritiert und verunsichert.

Die wohl wichtigste Lernerfahrung der ersten Monate bei uns ist das “Entlernen” von Gewohnheiten und Erwartungen, die selbstgesteuertem Lernen und Arbeiten entgegenstehen. Wer darauf wartet, dass etwas von alleine passiert, wartet vergebens.

Indem unsere Pinguine lernen, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen und ihre Freiheit und die sich bietenden Chancen produktiv zu nutzen, gelangen sie zum Wasser. Da sind Pinguine in ihrem Element. Dafür sind sie geschaffen. Da können sie zeigen, was sie drauf haben!

Hier sind sie, unsere Pinguine 2019, direkt nach der Gründung ihrer Unternehmen Flotas, Navalia und TypeFive am 12. November:

Unsere Studiengangspioniere waren 2018 selbst noch Pinguine. Die Fotos zeigen sie an ihrem Gründungstag, dem 13. November, als Luova, StartDocks und Bluebird entstanden:

Wir freuen uns auf viele weitere Pinguin-Generationen in unserem Studiengang GIF in Bremerhaven! Nicht umsonst nennt sich unser starkes lokales Eishockey-Team Fischtown Pinguins!

Text und Fotos: Michael Vogel

Unser Gründungstag 2019

Genau ein Jahr nach der Gründung der ersten drei Genossenschaften in unserem Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) war es heute wieder soweit. Ab 9 Uhr morgens kamen die drei großen Teams unserer Erstsemester-Studierenden zusammen und hielten unter der routinierten Leitung von Kirsten König vom Genossenschaftsverband Weser-Ems ihre Gründungsversammlungen ab. In deren Verlauf entstanden:

  • die Flotas eG in Gründung,
  • die TypeFive eG in Gründung,
  • die Navalia eG in Gründung.

Die Satzungen wurden verabschiedet, Vorstände und Aufsichtsräte gewählt und eine Menge Papiere ausgefüllt und unterschrieben. Hier ein paar Impressionen vom Gründungstag:

Gründungsversammlung der Flotas eG

Das Team der Flotas eG in Gründung

Das Team der TypeFive eG in Gründung

Erinnerungsfoto für den Genossenschaftsverband

Das Team der Navalia eG in Gründung

Im Navalia-Team lässt die Anspannung sichtlich nach…

Text und Fotos: Michael Vogel

Selbst lesen statt Vorlesung

Unser Entrepreneurship-Studiengang “Gründung, Innovation, Führung” (GIF) soll den Studierenden helfen, ihr unternehmerisches Denken und Handeln zu entwickeln. Immer wieder passiert es uns jedoch, dass wir gefragt werden, ob GIF “also eine Art BWL-Studium” sei. Nein, das ist GIF nicht. In diesem Beitrag möchte ich zeigen, worin einige der grundlegenden Unterschiede liegen und warum GIF zugunsten von Selber-Lesen auf Vorlesungen verzichtet.

Die folgende Tabelle stellt Entrepreneurship der Betriebswirtschaft gegenüber mit dem Ziel, die Unterschiede sichtbar zu machen.

Entrepreneurship Betriebswirtschaft
Worum geht‘s? Chancen wahrnehmen, Neues starten Bestehendes wirtschaftlich betreiben
Was braucht es vor allem? Haltung, Teamkompetenz, Innovationskraft, Resilienz Relativ standardisiertes Fachwissen, Methoden
Wie lässt sich das lernen? Durch Praxis und ihre Reflexion Durch Theorie und ihre Anwendung

Mit der Betriebswirtschaftslehre verfügt die Betriebswirtschaft über einen Bestand an Fach- und Methodenwissen, der im BWL-Studium selektiv vermittelt wird. Da Betriebswirte meist in bereits bestehenden, vorstrukturierten, arbeitsteiligen Organisationen tätig werden, ist ein normierter, spezialisierter Wissensbestand sinnvoll.

Entrepreneure dagegen schaffen ihren Arbeitskontext selbst, indem sie Chancen verfolgen und innovative Problemlösungen entwickeln, immer auf der Suche nach einem funktionierenden Geschäftsmodell. Das dafür nötige Wissen eignen sich Entrepreneure in dem Umfang selbst an, wie es die Lage erfordert. Für sie ist nicht ein bestimmter Wissensbestand, sondern die Fähigkeit zu effektivem, selbstgesteuertem Lernen essentiell.

Das individuelle Lektüreprogramm

Im Studiengang GIF bereiten wir auf diese Realität vor, indem wir auf standardisierte Wissensvermittlung verzichten. Statt Vorlesungen absolvieren die Studierenden (“Teampreneurs”) ein umfangreiches, aber individuelles Lektüreprogramm: Sie planen und entscheiden selbst, was sie lesen. Dadurch übernehmen sie von Anfang an Verantwortung für ihr Lernen. Nur der Rahmen ist vorgegeben:

  • Jedes Semester müssen sie mindestens fünf bis sieben Bücher lesen und schriftlich verarbeiten.
  • Maximal vier Bücher dürfen auf Deutsch geschrieben sein, alle anderen in Englisch.
  • Die schriftliche Verarbeitung der Bücher besteht aus Leitfrage, Rezension (Zusammenfassung, Kritik, Leseempfehlung) und Transfer.
  • Leitfragen entstammen der eigenen Praxis im Studiengang, insbesondere Kundenprojekten, Führungssituationen, Teamarbeit oder persönlicher Entwicklung.
  • Der Transfer bildet den Hauptteil und besteht in der Bearbeitung der Leitfrage (Praxis) mit Hilfe von Ideen, Methoden, Modellen etc. (Theorie) aus dem Buch.

Zu Beginn jedes Semesters erstellen die Teampreneurs als Teil ihres Lernkontrakts einen persönlichen Lektüreplan. Am Semesterende reichen sie ihre gesammelten Ausarbeitungen zusammen mit einer Reflexion ihres Lernprozesses als Portfolio zur Begutachtung ein.

Drei Beispiele

Da ich in den letzten Wochen eine große Zahl solcher Lektüre-Portfolios gelesen und benotet habe, kann ich auch gleich Beispiele für diese Art der Theorie-Praxis-Verbindung liefern. Ich nutze die Gelegenheit, um auf das Fachbuch-Sortiment des Haufe Shops aufmerksam zu machen, der uns aktuell unterstützt. Im Coworking Space unseres Studiengangs stehen zahlreiche Bücher u.a. aus den Rubriken “Privat & Beruf” und “Unternehmensführung” zur Verfügung, die häufig in Lektürepläne aufgenommen werden.

Beispiel 1: Selbstmanagement. Für unsere Studienanfänger ist der Umgang mit der Freiheit, die der Studiengang GIF bietet, eine viel größere Herausforderung, als sie es anfangs wahrhaben wollen. Als ihre Team Coaches empfehlen wir ihnen deshalb im 1. Semester, sich mit Methoden des Selbstmanagements zu beschäftigen. Das leicht lesbare Buch “Ziele erreichen. Von der Vision zur Wirklichkeit” (Nickel) eignet sich gut zum Einstieg. Etwas anspruchsvoller zu lesen ist “Self-Leadership. Sich selbst führen in unsicheren Zeiten” (Heidbrink/ Debnar‑Daumler). Beide Bücher wurden bei uns stets positiv rezensiert und wandern quasi von Hand zu Hand.

Beispiel 2: Workshop-Gestaltung. Unser Studiengang stützt sich durchgehend auf Teamarbeit. Es wird fast nur in Gruppenformaten gearbeitet und gelernt. Die produktive und freudvolle Gestaltung und Moderation von Workshops hat deshalb eine große Bedeutung. Manchmal kommt es zu einem regelrechten Wettrüsten beim Einsatz innovativer und spielerischer Methoden. Der “Crashkurs Professionell Moderieren” (von Kanitz) findet ebenso den Weg in Lektürepläne unserer Teampreneurs, wie “Spiele für Workshops und Seminare” (Beermann/ Schubach/ Tornow). Durch die schriftliche Beschäftigung mit dieser Literatur werden Workshops besser vorbereitet, professioneller durchgeführt und vor allem angemessen reflektiert.

Beispiel 3: Führung. Dieses Thema ist ständig präsent in unserem Studiengang und prägt auch seinen Namen. Teampreneurs leiten Kundenprojekte, sind Vorstände und Aufsichtsräte ihrer Unternehmen, fungieren als Hosts von Team Trainings und als Management der Studienganggebäudes. Auch ohne formelle Führungsrollen übernehmen sie immer wieder situativ die Führung. Der ständige Rollenwechsel bei fortbestehenden Teambeziehungen wirft Fragen auf, zu deren Bearbeitung u.a. das Buch “In Führung gehen. Der erfolgreiche Wechsel vom Kollegen zum Vorgesetzten” (Resetka/Felfe) herangezogen wird. Als Quelle der Inspiration neuer Ideen über Führung und Organisation dient hingegen das originell gestaltete “Wir sind Chef. Wie eine unsichtbare Revolution Unternehmen verändert” (Arnold). Denn die Vorstellung hierarchischer, machtbasierter und unkooperativer Führung findet bei unseren Teampreneurs keine Resonanz.

Abschließend ein paar starke Argumente für das Lesen von Büchern (Quelle):

 

Text: Michael Vogel
Fotos: Daria Nepriakhina/Unsplash.com und lum3n.com/pexels.com